Interne Hierarchie contra Teamwork?
Wenn man sich heute in der wirtschaft der Bundesrepublik umschaut, wird man feststellen, dass die Mehrzahl der Unternehmen nach wie vor hierarchisch strukturiert ist. Das heisst, es gibt ein klar definiertes Oben und Unten, wobei sich die Rangfolge aus dem Mass der Verantwortung für das Gesamtunternehmen definiert. Das mag manchem wie ein Relikt aus vorbürgerlichen Gesellschaften anmuten, anders gesagt, aus der Zeit der Adelsgesellschaften, als “oben” und “unten” den Unterschied zwischen Herrschenden und Beherrschten klar markierten. Das entscheidende Merkmal dieser Gesellschaftsstruktur war, dass die Kommunikationsstruktur zwischen diesen Gesellchaftsschichten ausschliesslich auf dem Prinzip von Befehl und Gehorsam beruhte.
Tatsache ist jedoch, dass es heute in der Bundesrepublik kaum mehr ein Unternehmen gibt, das allein mit der Kommunikationsstruktur von Befehl und Gehorsam funktionieren könnte. Ist deshalb das hierarchische Prinzip ein Anachronismus? Sicherlich wäre das der Fall, wenn sich nicht herausgestellt hätte, dass man wesentlich bessere Ergebnisse erzielt, wenn man es versteht, die Mitarbeiter zu motivieren. Man könnte es sogar so sagen: Nur die Tatsache, dass Motivation Befehl und gehorsame Ausführung abgelöst hat, hat das hierarchische Prinzip überleben lassen
Nun ist es unbestritten, dass es ungleich schwerer ist, jemanden zu einer Arbeit zu motivieren, als sie einfach anzuordnen. Aus diesem Grund ist die Vermittlung dieser “Kunst” auch Gegenstand zahlreicher Seminare und Bücher. Was immer auch die unterschiedlichen Perspektiven dieser Handlungsanweisungen sind, das Fundament einer auf Motivation gerichteten Kommunikation sind die höflichen Umgangsformen. Sie sind die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass der Mitarbeiter und die Mitarbeiterin sich als Person ernstgenommen und respektiert fühlen können, und das wiederum ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Es ist nicht zu übersehen, dass es heute bereits eine Reihe von Unternehmen und Betrieben gibt, die auf der Basis von Teamwork arbeiten und die ohne eine offen zutage tretende Rangfolge auskommen. Für diese Art von Arbeitsorganisation sind korrekte Umgangsformen und höfliche Manieren ebenso unverzichtbar, weil der gesamte Arbeitserfolg hier noch unmittelbarer als sonst von der Art und Weise des Miteinander-Umgehens abhängt.
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